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SPD Tiefenbach/Ast

Mutiger Widerstand gegen die Diktatur

AntiFa/Migration

Bonhoeffer-Ausstellung in Neufahrn eröffnet –
Gemeinsame Wertebasis finden

„Es geht um die Entwicklung eines neuen Lebensstils“ – unter diesem Motto fanden Dietrich Bonhoeffers Predigerseminare in Finkenwalde statt. In Bonhoeffers „Bekennender Kirche“ sammelten sich Widerstandskräfte der verschiedenen protestantischen Kirchen gegen die Bewegung der Deutschen Christen. Hitler versuchte, die Kirchen dem Diktat der NSDAP zu unterwerfen und Bonhoeffer war davon überzeugt, dass nur mit einer gelungenen Form des Zusammenlebens die Widerstandskräfte wachsen könnten. Mit diesem kurzen Rückblick in die Anfänge Bonhoeffers bei der „Bekennenden Kirche“ und im Widerstand skizzierte Pfarrer Peter Knoch im Eröffnungsgottesdienst der Neufahrner Friedenskirche das Leben und Wirken des evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffers, der am 9. April 1945 im Alter von 39 Jahren in Flossenbürg hingerichtet wurde.

„Auch 65 Jahre nach Kriegsende gehe es wieder um die Entwicklung eines neuen Lebensstils“, so Pfarrer Peter Knoch. Was habe man gelernt aus einer Zeit, in der Machthaben, Schrecken und Angst erzeugen, Foltern und Morden das einzige Motto gewesen sei, das gezählt habe?
Leider gebe es auch heute noch genug Menschen, die unmenschlich leben und sich gezwungen fühlen, ihre Heimat zu verlassen. Viele Menschen leiden unter einem System, das einen weltweiten Raubbau an den natürlichen Ressourcen fördert, die Umwelt systematisch zerstört und die Länder des Südens übervorteilt. Erschreckend sei die Perspektivlosigkeit, der sich junge Menschen durch Zeitverträge und Praktikas ausgesetzt sehen, so Pfarrer Knoch in seiner Predigt. Bonhoeffer habe versucht, einen neuen Lebensstil zu prägen, der sich auf Christus als Eckstein gründete. 65 Jahre danach sei es an unserer Generation, gemeinsam an einer solidarischen Weltgemeinschaft zu arbeiten, deren Grundlage der christliche Glaube ist.

Pfarrer Peter Knoch bedankte sich mit seiner Frau, Pfarrerin Dörte Knoch bei den Organisatoren der „Bonhoeffer-Wochen“, den SPD-Ortsvereinen im Labertal und bei der SPD-Kreisvorsitzenden Ruth Müller. Die evangelische Kirche Neufahrn habe sich gefreut, für eine Woche Gastgeber der Ausstellung zu sein, die erstmals in Niederbayern zu sehen ist und im Laufe der Woche auch von den Schulen der Regin besucht werden kann.

Bürgermeister Bernd Zauner ging in seinem Grußwort auf die Zunahme rechtsextremer Tendenzen in der Gesellschaft ein. NPD-Parteitage und Aufmärsche fänden wieder statt – hier gelte es, gemeinsam ein „Gesicht gegen Rechts“ zu zeigen. Der SPD-Ortsverein Neufahrn habe im vergangenen Jahr an der Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung „Rechtsradikalismus in Bayern“ an der Neufahrner Realschule mitgewirkt und so freue er sich, dass auch 2010 in Neufahrn eine Aktion für Zivilcourage und gegen rechtes Gedankengut zustande gekommen sei.
Dietrich Bonhoeffer gelte als Musterbeispiel des intellektuellen Widerstandes gegen das Unrechtsregime des Nationalsozialismus, so Zauner.
„Menschen wie Dietrich Bonhoeffer hätten vor 65 Jahren gegen Unrecht und Ausgrenzung gekämpft – Menschen wie Dominik Brunner stehen für zivilcouragiertes Engagement in der Gegenwart“, so Bürgermeister Bernd Zauner. Auch heute brauche man wieder Zivilcourage, eine Kultur des Nichtvergessens, des Hinsehens und des Einmischens, wenn man Ungerechtigkeit, Intoleranz und Gewalt bemerke.

Als besonderen Bonhoeffer-Kenner erlebten die Gottesdienst-Besucher Dekan im Ruhestand Walter Schmid aus Regensburg, der eine Einführung zur Ausstellung gab. Franz von Hammerstein war ein sogenannter „Sippenhäftling“ in Schönberg und in einem Fernsehinterview gab er 2005 an, dass er drei wesentliche Sachen von Bonhoeffer gelernt habe: „Die Ökumene lieben“, „Die Juden lieben“ und „Den Frieden lieben“. Gerade die Ausstellung, die zur Zeit in der Region gezeigt werde, mache deutlich, wie bereichernd es sei, wenn Ökumene funktioniere und gesellschaftliche Gruppen über Kirchen- und Parteigrenzen hinweg zusammenarbeiten. Bonhoeffer sei vom Frieden überzeugt gewesen – so habe er auch einige Jahre mit Mahatma Gandhi korrespondiert und eigentlich vorgehabt, ihn in Indien zu besuchen. Er sprach sich klar gegen einen Frieden aus, der durch Aufrüstung zur Sicherstellung des Friedens erreicht werde. „Hier werde Frieden mit Sicherheit verwechselt“, so Bonhoeffer 1934 in der Morgenandacht. „Nur das große ökumenische Konzil der Heiligen Kirche Christi aus aller Welt kann es so sagen, dass die Welt zähneknirschend das Wort vom Frieden vernehmen muss..“

Sichtlich bewegt dankte Neufahrns SPD-Vorsitzender Adi Biberger Pfarrer Knoch und Dekan i. R. Schmidt für die mitreißende Predigt und die interessanten Ausführungen zum Leben und Wirken Bonhoeffers. Seine Generation habe noch das Kriegsende erlebt und man könne die heutige Generation nicht genug mahnen, den Frieden zu bewahren und die Demokratie zu stärken.

Die Ausstellung über Dietrich Bonhoeffer ist noch bis Freitag in der Neufahrner Friedenskirche zu sehen. Terminabsprache mit dem ev. Pfarramt unter 08773 272.

Foto v. l. n. r.:
Franziska Gruber-Schmid (GRin aus Ergoldsbach); Steffi Kühnel (Kirchenvorstand); Monika Forstner (SPD Neufahrn); Pfarrerin Dörte Knoch; Dieter Gipser (SPD Mallersdorf); Pfarrer Peter Knoch; Dekan i. R. Walter Schmidt; Bgm. Bernd Zauner; Ruth Müller (SPD Kreisvorsitzende Landshut); Adi Biberger und Peter Forstner (GR Neufahrn)

 

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