Landshuter Zeitung/ Alfred Wiesner
Straubinger Tagblatt Am Holzacker 16
Leserbriefredaktion 84184 Tiefenbach
Betr: Seehofers „Zurückweisung an der Grenze“
Die Vorschläge unser Politiker werden immer seltsamer. War schon die Anordnung unseres bayerischen Ministerpräsidenten in öffentlichen Gebäuden Kruzifixe anzubringen so spontan und unvorbereitet, dass der normale bayerische Bürger eigentlich nicht wusste, für was dies gut sein sollte und sich Herr Söder in der Folge sogar einen Verweis der katholischen Kirche einholte, so ist der jetzige Vorschlag von Innenminister Seehofer, schon an der Grenze Asylsuchende zurückzuweisen noch absurder. Macht die CSU das nur, um bei der kommenden Landtagswahl mehr Stimmen zu bekommen? Glauben kann ich es nicht, dass sie uns Wähler für so naiv hält. Wie lange brauchen wir in Deutschland, um unsere Grenzen wieder dicht zu machen? Fünf Jahre mindestens, bis all die notwendigen Grenzbeamten rekrutiert sind und dann gehen unsere Flüchtlinge eben nicht über den Grenzübergang, sondern daneben über die grüne Grenze. Warum die CSU einen praktisch nicht umsetzbaren Vorschlag macht und dies dann mit Frau Merkel bis zum Bruch der Koalition eskalieren lässt, verstehe ich nicht. Wenn die CSU von der AfD Wähler zurückgewinnen möchte, dann sollte Herr Seehofer als Innenminister endlich seine Hausaufgaben machen und zum Beispiel als erstes dafür sorgen, dass alle abgelehnten Asylbewerber möglichst schnell in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden. Das würde Vertrauen schaffen. Hier tut sich aber gar nichts und das lässt viele an der jetzigen Regierung zweifeln. Schaukämpfe wie den aktuellen haben wir in Bayern nicht verdient, auch wenn sich Herr Söder in seiner momentanen Rolle als Weltverbesserer sehr gut gefällt. Dass seine Kommentare auch für Europa gefährlich sind, interessiert ihn nicht. Tatsächlich erreicht wird mit solchen Vorschlägen nämlich gar nichts, weil sie praktisch nicht umsetzbar sind.